Station 1: Portrait der Malerin, 1967
Halten Sie kurz inne beim Selbstporträt der Malerin und tauchen
Sie ein in die Farbgebung - sie
ist typisch für die
Bilder
ihrer letzten
Schaffensperiode von ca. 1960-1972: Breite,
expressive Strichführung
zeichnen diese Werke aus,
ihre Farbpalette ist pink, gelb,
blau und grün,
dazwischen ihr bestimmendes
Rot - mit dem Daumen
gewischt. Sie
verwendete wenig dezentes Schwarz, manchmal auch nur als Umrahmung
oder Begrenzung.
Maria Ohmeyer wirkt hier willensstark
und elegant,
ihr rotgefärbtes Haar wird von einem grünen Schleier
umrahmt. Eine für sie typische
Kopfbedeckung. Die vorherrschend
dunkelgrüne Farbe ihrer
Bekleidung
signalisiert auch die
"Lebensreife".
Sie ist
71 Jahre
alt, ihr Blick erinnernd
...
Betrachten Sie die Leiter genauer, werden
Sie in der
Mitte eine fehlende Sprosse
entdecken. Dieses Lücke ist eigentlich nicht zu überwinden:
Symbolisch der Schicksalsschlag,
als ihr
einziger
Sohn Herbert mit 19 Jahren im 2.Weltkrieg 1944 gefallen
ist. Halt findet sie letztendlich nur durch
ihre Malerei. Dies symbolisiert die rote linke Hand, ihre brennende Liebe
zur Malerei. Sie hat die letzte Sprosse
ihrer Lebensleiter
erreicht. Den lebenslangen
Schmerz um den Verlust ihres Sohnes hat sie in ihren Bildern verarbeitet. |