Carl Fahringer wurde am 25.12.1874 in Wr. Neustadt (NÖ) geboren. Nach sechsjährigem Studium an der Wiener Akademie ging er 1898 zu Carl Marr nach München und legte dort den Grund zu seiner impressionistischen, stark farbigen Malweise, die ihn in besonderem Maße zur Wiedergabe des bunten Menschengewimmels auf Märkten oder in tropischen Gegenden befähigte.

Zeit seines Lebens ein unruhiger Geist, unternahm er schon vor dem ersten Weltkrieg Reisen nach Frankreich, Italien, dem Balkan, Kleinasien und Ägypten. 1922 ging er über Holland nach Java, Sumatra und Insel Bali.

Carl Fahringer, "Selbstportrait"
44 x 33 cm, Öl

Bei seinen Studienreisen nach Ceylon, Sumatra und Java hielt er die ungewohnte exotische Schönheit in naturgetreuen Schattierungen auf der Leinwand fest. Die fast wie ein verwirrendes Mosaik anmutenden Farbflecken verschmelzen, sobald der Betrachter weiter zurücktritt.

Mit dieser Malweise erreichte der Künstler eine gewaltige Steigerung der Leuchtkraft seiner Farben, die aber keineswegs bunt, sondern eher tonisch wirken.

Durch einen gezielten und breiten Farbauftrag gelang dem Maler die Auflösung großer Flächen, wie sie beispielsweise bei der Darstellung von Tierkörpern entstehen.

Carl Fahringer, "Schönbrunn"
37 x 60 cm, Öl

1920 fuhr Fahringer zum ersten Mal nach Holland. Dort malte der Künstler  zahlreiche Bilder vom Leben am Hafen und Szenen aus dem Marktleben.

1929 war der Maler am Gipfel seiner Schaffensperiode. Er wurde Mitglied des Professorenkollegiums an der Kunstakademie in Wien und stellte bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1945 sein Können und seine Erfahrung in den Dienst der Ausbildung junger Künstler. Während seines ganzen Lebens bemühte er sich um eine Verfeinerung seines individuellen Stils, der sowohl dem Impressionismus als auch dem Expressionismus zugeordnet werden muss.

Am 4. Februar 1952 verstarb Carl Fahringer an den Folgen einer Operation im Alter von 78 Jahren.

Carl Fahringer
"Käsemarkt in Holland"
50 x 67cm, Öl